Im Verlagsspezial der FAZ mit dem Schwerpunkt „Zukunft Gesundheitswesen“ (erschienen am 14.06.2023) geht Prof. Dr. Dr. Christian Dierks den drängenden Fragen nach, wie die Medizin mithilfe von Daten verbessert werden könnte, welche Lösungsansätze der Europäische Gesundheitsdatenraum, kurz EHDS, hierfür bereithält und was es mit der Aussage „Gesundheitsdaten teilen heißt heilen“ auf sich hat.
Was sind die Kernbotschaften des Beitrags?
- Erhobene Daten müssen der Wissenschaft zugänglich gemacht werden, um die Entwicklung neuer Produkte und Therapien voranzutreiben.
- Die Einwilligung des Patienten als Rechtsgrundlage für die Datennutzung ist keine Lösung. Einwilligungsbasierte Forschung hat eine Verzerrung der Datengrundlage zur Folge, da Schwerstkranke oder Patienten in ambulanter Behandlung oft nicht einwilligen können oder schlicht nicht berücksichtigt werden.
- Verzögerte Forschung kostet Menschenleben: Restriktives Handeln von Datenschutzbehörden behindert oft standort- oder einrichtungsübergreifende Projekte, die das Ziel haben, ein breiteres Datenspektrum zu generieren. Deutschland verliert international als Forschungsstandort an Bedeutung. Der EHDS könnte dies ändern.
- Hohe Datenschutzstandards und ein klarer Rahmen sind die Grundvoraussetzungen für den EHDS. Nur so lässt sich das Potenzial der Gesundheitsdaten ausschöpfen.